Eine Minute geschriebene Musik pro Woche

Komponist Mario Bürki Foto: Hüge

BZ-INTERVIEW mit Mario Bürki.

ENDINGEN. Mario Bürki hat für den Blasmusikverband Kaiserstuhl-Tuniberg ein Werk komponiert – eigens für den Verbandsjugendtag am Samstag in Endingen. Nach der Uraufführung in der Stadthalle stellte sich der Komponist den Fragen von BZ-Mitarbeiterin Ilona Hüge.

BZ: Herr Bürki, wie ist es für Sie, Ihr Werk zum ersten Mal zu hören?

Bürki: Es ist sehr schön, wenn es so viele junge Leute an einem Tag einstudieren und aufführen. Ich habe es vorher in meinem Kopf gehört und habe natürlich gewisse Erwartungen, die wurden auch erfüllt. Ich schreibe viel. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wie es funktioniert. Hier war es sehr erfreulich.

BZ: Ihre Komposition ist ein Auftragswerk. Was bedeutet das genau?

Bürki: Das ist ein Stück, das für einen bestimmten Anlass wie Jubiläum, Wettbewerb, Konzert oder wie hier in Auftrag gegeben wird. Ich erhalte dazu Vorgaben wie Dauer, Schwierigkeitsgrad, Besetzung und oft auch ein Thema.

BZ: Schränkt Sie das nicht ein?

Bürki: Nein, warum? Je mehr Vorgaben, desto besser. Ich finde es spannend, daraus etwas zu machen, das auch rüberkommt.

BZ: Komponieren Sie auch auch ohne Auftrag und wenn ja, was?

Bürki: Nein, ich habe Aufträge für die nächsten zwei Jahre, und mehr als eine Minute geschriebene Musik pro Woche schaffe ich nicht neben Unterricht, Workshops und Dirigieren. Für ein Zehnminutenstück wie hier brauche ich zehn Wochen.

Mario Bürki (39) lebt in der Region Bern. In Bern hat er Trompete, Kirchenorgel und Dirigieren studiert. Seit zehn Jahren arbeitet er als freischaffender Komponist auf Auftrag. Neben dem Unterrichten ist er für Gastdirigate immer wieder im Ausland. Im vergangenen Jahr war er in Kolumbien, im kommenden Herbst ist er als Gastdirigent nach Frankreich verpflichtet.



Interview von Ilona Hüge aus der Badischen Zeitung vom 11. Juli 2016

 

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