Jungmusiker überzeugen

Unterhaltsames und vielseitiges Serenadenkonzert der Stadtmusik Endingen im Bürgersaal.

ENDINGEN. Eine ambitionierte Jugendkapelle nebst Vororchester erlebten die Besucher beim Serenadenkonzert des Stadtmusiknachwuchses am Sonntagabend im Bürgerhaus. Das in großer Zahl erschienene Publikum war angetan von der musikalischen Leistung der 60 Jungmusikerinnen und Jungmusiker, davon 20 im Vororchester und 40 im Jugendorchester.

Das mittlerweile zur Tradition gewordene Serenadenkonzert der Jugendkapelle und des Vororchesters der Stadtmusik Endingen war eigentlich als Open Air hinter dem Bürgerhaus angedacht. Die Vorbereitungen dazu hatte man jedenfalls getroffen, aber auch für schlechteres Wetter vorgesorgt. Und so kam es dann auch. Das Freiluftkonzert wurde wegen aufkommender Schauer kurzerhand nach drinnen verlegt.

Überaus abwechslungsreich war das einstündige Programm. Traditionelle Blasmusik, Musicals, Medleys, Märsche, Filmmusik und Tangomelodien – für jeden Musikgeschmack war etwas mit dabei". Bürgermeister Hans-Joachim Schwarz, Präsident der Stadtmusik Endingen, freute sich sichtlich angesichts des großen Potenzials an Nachwuchsmusikern. Die Stadtmusik stehe im 258. Jahr, doch angesichts so vieler Jungmusiker sei es um die Stadtmusik in Zukunft wohl nicht schlecht bestellt. Schwarz sah darin nicht zuletzt ein Verdienst von Stadtmusikdirektor Martin Baumgartner, den Ausbildern und dem Vorstandsteam der Stadtmusik. Die Bravo-Rufe waren nicht zu überhören.

Die elfjährigen Mädchen Philine Diethelm und Mara Bannwarth führten für das Vororchester durch das Programm, für das Jugendorchester taten dies Ilka Baumgartner und Johannes Löffler.

Dem Vororchester war es vorbehalten, mit drei lupenrein vorgetragenen Musikstücken, den "Dance Starters", komponiert von Peter Kleine Schaars, das Serenadenkonzert zu eröffnen. Das erste Stück "Pablos Paso Doble" beschreibt einen spanischen Tanz, in "Theresas Tango" geht es um die Musikrichtung, deren Ursprung in Argentinien zu finden ist, und das dritte Stück "Jive" war voller Lebensfreunde und Schwung. Der nächste Vortrag "La Cumparsita", geschrieben und komponiert von Matos Rodriger und Martin Baumgartner, war ein Tango voller Ausdruck. Mit dem Musikstück "Prof. Googleheimer Clarinet Polke" von Philip Sparke, verabschiedete sich dann auch schon das Vororchester.

Nun nahm das Jugendorchester mit seinen 40 Jungmusikern im Alter von elf bis 18 Jahren auf der Konzertbühne Platz. Die Hauptauftritte des Jugendorchesters sind das Jahreskonzert und das Serenadenkonzert. Außerdem waren die Jungmusiker im letzten Jahr bei einem Wertungsspiel in Balingen/Württemberg dabei, wo sie auch in diesem Jahr wieder antreten werden.

Martin Baumgartner hob den Taktstock und los ging’s mit dem Potpourri aus Stücken der Blues Brothers, einer bekannter Soul-Band der 80er Jahre. Das Stück besteht aus Auszügen der Lieder "I can’t turn you lose", "Soul Man" und "Gimme Some Lovin" und wurde von Paul Murtha arrangiert. Direkt danach folgte das Musikstück "An Irish Party in Third Class". Dieses Stück setzte sich aus zwei verschiedenen Teilen zusammen. Dann sagten Ilka Baumgartner und Johannes Löffler eine "kleine Horrorsuite" des österreichischen Komponisten Thomas Doss an. Daraus erklangen drei Sätze. Den Anfang machte der "Freitag, der 13.", der mit schaurigen Akkorden auf sich aufmerksam machte. Weiter ging es mit dem Wurdalak. Dieser Satz stellt einen serbischen Wolf dar. Den Schluss bildete ein flotter Halloweenparty-Marsch. Es folgte eine kleine Zusammenstellung einiger Hits der Gruppe Earth, Wind and Fire. Dieses Arrangement bestand aus Auszügen aus "Let´s Groove", "Boogie Wonderland" und "Sing a Song". Die Jugendkapelle lief bei diesem Musikvortrag so richtig zu Hochform auf. Mit einem Medley erinnerte die Jugendkapelle auch an den "King of Pop" Michael Jackson. Im letzten Titel "Shake a Tail Feather" einem Soundtrack aus dem Film "Hairspray" verschaffte die Jugendkapelle der Stadtmusik Endingen noch einmal einen Einblick in die Welt der Filmmusik. Viel Spaß und Freude bereiteten die fünf Solisten Laura Diethelm (Querflöte), Anton Wagner-Shibita (Posaune), Martin Müller (Trompete), Florian Ständer (Klarinette) und Johannes Löffler (Saxophon). Ohne Zugaben ließ man das Jugendorchester allerdings nicht von der Bühne.

Der Eintritt zum Serenadenkonzert war frei, doch Spenden für die Jugendkapelle waren willkommen. In gemütlicher Runde ließen die Besucher den Sonntagabend im Bürgersaal ausklingen.

 

Artikel von Roland Vitt aus der Badischen Zeitung vom 13. September 2011

 

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