So begleitet der SWR die Badische Weinkönigin Natalie Henninger

SWR-Fernsehen dreht zwei Tage lang mit Natalie Henninger für ein Porträt im Vorfeld der Wahl der Deutschen Weinkönigin.

ENDINGEN. Als Badische Weinkönigin hat Natalie Henninger bereits eine aufregende Zeit hinter sich. Jetzt wird es für die 21-Jährige aus Königschaffhausen aber noch spannender. Sie bewirbt sich um das Amt der Deutschen Weinkönigin. Zur Vorbereitung auf die Wahl begleitete ein SWR-Kamerateam die junge Frau am Mittwoch und Donnerstag zwei Tage lang in ihrem badischen Hoheitsgebiet.

"Natalie ist die Erste", schmunzelt Filmproduzent Wolfgang Junglas und meint das so, wie er es sagt. Die Badische Hoheit ist die erste der insgesamt 13 Gebietsweinköniginnen, die das Kamerateam porträtiert. "Wir beginnen im Badischen, damit sich Natalie die Krone nicht von ihrer Nachfolgerin borgen muss, wie das all die früheren Kandidatinnen aus Baden tun mussten", begründet Junglas den überraschend frühen Drehtermin. Nur in Baden und an der Ahr sind die Gebietswahlen so früh terminiert, dass sich die Amtszeiten überschneiden.

Der frühe Termin hat die Familie Henninger ziemlich in Bedrängnis gebracht. Aber als sich am Mittwoch die Kameraleute auf der Terrasse und im Garten ausbreiten, bilden die blühenden Rosen und der Ausblick auf die Rebterrassen den perfekten Hintergrund.

Silvia und Harald Henninger geben sich souverän beim Dreh mit vorgehaltenem Mikrofon und auch Natalies Schwester Katrin lässt keine Frage offen. "Wollen Sie auch Weinkönigin werden?" fragt der Reporter, und sie kontert elegant: "Erst einmal müssen wir die Wahl von Natalie organisieren."

In der Seifenkiste durch die Weinberge

Rechtzeitig mit dem besseren Wetter ist Gerhard Strack mit seiner Seifenkiste eingetroffen. Das kuriose Gefährt ist eigentlich das Untergestell einer "Ente" und ein toller Blickfang. Die Kontakte zum Oberbergener "Seifenkistenfuzzi", wie er sich selbst betitelt, brachten Natalie auf die Idee, während einer rasanten Tour über die kurvigen rebbewachsenen Hänge den Blick der Kameraleute auf die typischen kleinstrukturierten Gegebenheiten ihres Badischen Hoheitsgebietes zu lenken.

Vater Harald trägt derweil die jeweils passenden Klamotten hinterher. Für die Aufnahmen bei den Laubarbeiten schlüpft Natalie in Jeans, wechselt ins knöchellange Abendkleid für den Filmspot am Flügel im Endinger Bürgerhaus und zieht dann das blau-weiße Shirt der Endinger Stadtmusik über, als deren Auftritt bei der Probe im Säulensaal bevorsteht. Natalie wirkt in jeder Einstellung gelöst, natürlich und beantwortet die Fragen sicher und mit viel Charme. "Wir drücken der Natalie ganz fest die Daumen!" rufen die Musiker auf Anweisung von Junglas im 50-stimmigen Chor nach dem kurzen Konzertauftritt. Damit der gewünschte Tusch Emotionalität entfaltet, instruiert Dirigent Martin Baumgartner seine Leute: "Wiä an Fasnet !"

"Lächeln ist für Natalie kein Problem", freut sich Regisseur und Produzent Junglas auch am nächsten Morgen, als Natalie strahlend in Dirndl und mit Krone und Zepter zur "Offiziellen Amtshandlung" in der Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen erscheint. Im Holzfasskeller zelebriert sie mit einer Gruppe Landfrauen eine stimmungsvolle Weinprobe und zeigt dabei, was sie am besten kann: Sich in jeder Situation auf die jeweiligen Menschen und die Weine einlassen.

Vorher hat ihr der Kameramann beim Kundengespräch über die Schulter geschaut und nicht nur Wolfgang Junglas zeigt sich beeindruckt . Natalie hat mit ihrem Lächeln und ihrem Wissen alle bezaubert. Der Film ist im Kasten. Nachgeholt werden jetzt nur noch die für den Anfang geplanten Aufnahmen im Steinberghäuschen bei Durbach, nachdem endlich auch "Königinnenwetter" herrscht.

Artikel von Christel Hülter-Hassle aus der Badischen Zeitung vom 15. Juni 2012

 

Lädt...
Lädt...